Die kleinen Patienten
Kinder können Ihren ersten Zahnarztbesuch als einen grossen Spass erleben (der Stuhl geht hoch, runter, vor und zurück), wenn Sie selbst vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht haben versuchen Sie bitte diese nicht auf Ihre Kinder zu übertragen, reden Sie positiv über uns.
Mit dem Mund kann man so viel machen! Lachen, lächeln, sprechen, die Lippen zusammen pressen, singen, pfeifen, küssen und essen! Ihr Kind sollte wissen, dass es einen Mund und Zähne darin hat, und dass es ganz normal ist, sich mit diesem Bereich zu beschäftigen und ihn anderen Menschen zugänglich zu machen. Wecken Sie die Neugierde Ihres Kindes auf das kommende Erlebnis "erster Zahnarztbesuch".
Der erste Besuch sollte erfolgen wenn der erste Zahn gekommen ist oder spätestens wenn der erste Geburtstag gefeierte wurde. In diesem Alter wird zunächst eine erste "Kontaktaufnahme" mit dem Zahnarzt oder der Dentalhygienikerin vorgenommen – Milchzahnkaries kann zum Beispiel abgewendet werden. Spätestens ab dem ersten Kindergartenjahr ist eine jährliche Kontrolle notwendig. Ab der ersten Schulklasse empfehlen wir auch regelmässige Bissflügelaufnahmen (= Röntgenbilder, im kariesfreien Gebiss alle zwei Jahre). Nach Durchbruch des ersten bleibenden Molaren (Backenzahn) sollte eine eventuelle Fissuren Versiegelung abgeklärt werden. Bei stark verzweigten Kauflächen kann die Versiegelung eine Karies in Bereichen die schwer zu reinigen sind verhindert werden.
Gehen Sie mit Ihrem Kind vorsorglich zum Zahnarzt – nicht erst, wenn ein Problem besteht!
Während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft kann es durch die hormonelle Umstellung häufiger zu einer Entzündung am Zahnfleisch, einer sogenannten Schwangerschaftsgingivitis kommen. Gleichzeitig sind die Zähne anfälliger für Karies. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kinder von Müttern mit gesunden Zähnen später ein geringeres Risiko für Karies haben. Wir empfehlen Ihnen deswegen besonders während der Schwangerschaft, regelmässige Kontrollen und die Dentalhygiene für eine professionelle Zahnreinigung zu besuchen.
Karies und defekte Füllungen sollten Sie noch vor der Geburt des Kindes behandeln lassen. Ihr kleiner Liebling wird danach für lange Zeit der Mittelpunkt für Sie sein. Zahnarztbesuche wegen einem schmerzenden Zahn können dann zu einer zusätzlichen Last werden.
Tipps für den Zahnarztbesuch
Nehmen Sie doch Ihr Kind nach Absprache einfach zum eigenen Kontrolltermin mit. Ein Zahnarztbesuch für Ihr Kind neu und ungewohnt. Deshalb ist es ratsam, wenn das Behandlungsteam schrittweise vorgeht, um Ihr Kind behutsam in die Behandlungssituation einzuführen. Haben Sie bitte Geduld, auch wenn sich eine Behandlung trotz aller Vorbereitungen einmal über mehrere Sitzungen erstrecken sollte.
Versprechen Sie den Kleinen keine Belohnungsgeschenke. Dinge die sich Ihr Kind möglicherweise sehr wünscht, setzen es bei der Behandlung zu stark unter Druck.
Vermeiden Sie beruhigend gemeinte Formulierungen wie "Du brauchst keine Angst zu haben, es tut bestimmt nicht weh." Falls Ihr Kind fragt, ob eine Zahnbehandlung weh tut, ist es viel geschickter zu antworten, dass die meisten Kinder sagen, es würde kitzeln.
Je weniger Aufhebens Sie von der Angelegenheit machen, desto besser.
Selbstverständlich ist Ihre Anwesenheit im Behandlungszimmer willkommen. Bitte bleiben Sie eher im Hintergrund und überlassen Sie dem zahnärztlichen Team die Führung Ihres Kindes. Nur durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Zahnarzt ist eine Erfolg versprechende und angenehme Behandlung möglich.
Es kann auch sein, dass ein Kind sich zu sehr auf die Eltern fixiert, wenn sie im Zimmer anwesend sind. Dadurch gestaltet sich die Kontaktaufnahme für das zahnärztliche Team sehr viel schwieriger. In solchen Fällen ist es besser, die Kinder alleine in das Behandlungszimmer gehen zu lassen.
Gerne darf Ihr Kind auch ein Kuscheltier oder das Nuschi mitnehmen. Wir können dann z. B. die Untersuchung zuerst mit dem Kuscheltier durchspielen. Wenn ein Gspänli in der Sprechstunde dabei ist, kann das bei Kindern ab Kindergartengartenalter helfen, dass sich das zu untersuchende Kind ja keine "Blösse" geben will und besonders tapfer mitmacht.
Ab dem Alter von ca. 4 Jahren gehen Kinder auch alleine in den Kindergarten. Ihr Kind wird daran wachsen, wenn es auch den Zahnarztbesuch alleine meistern darf.
Machen Sie uns aufmerksam auf Besonderheiten bei Ihrem Kind. Eine "Vorwarnung" am Telefon bei der Assistentin, Ihr Kind sei eher scheu oder grundsätzlich ängstlich, kann uns helfen, sich besser auf Ihr Kind einzustellen.
